Du hast gerade deine Schutzmaske entfernt und schon riecht es. Nicht gerade angenehm. Du fragst dich, ob das normal ist, ob andere Frauen das auch erleben oder ob du ein Problem hast. In 80 % der Fälle ist dies völlig normal. Menstruationsblut hat einen Geruch, Punkt. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen einem normalen Geruch (leicht metallisch oder säuerlich) und einem Geruch, der auf eine Infektion hinweist (fauler Fisch, Ammoniak).
Was während der Periode aus deiner Vagina kommt, ist nicht nur Blut. Es ist ein Cocktail aus Blut, Gebärmutterschleimhaut, Zervixsekret und Vaginalbakterien. Diese Mischung entwickelt, wenn sie der Luft ausgesetzt und in einer Binde eingeschlossen wird, natürlich einen Geruch. Das Problem ist, dass dir so beigebracht wurde, dich für deinen Körper zu schämen, dass du den Unterschied zwischen normalem und untersuchungsbedürftigem Körper nicht mehr erkennen kannst.
Das Wesentliche (um nicht auszuflippen)
Warum Menstruationsblut stärker riecht als normales Blut
Das Blut, das aus Ihrem Finger kommt, wenn Sie sich schneiden, riecht fast gar nicht. Ihr Menstruationsblut hingegen riecht deutlich stärker. Der Unterschied? Menstruationsblut ist kein reines Blut.
Die Zusammensetzung des Menstruationsblutes
Während Ihrer Periode scheidet Ihr Körper eine komplexe Mischung aus.
- Blut (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen), die Eisen enthalten – daher der metallische Geruch
- Teile der Gebärmutterschleimhaut (die Gebärmutterschleimhaut, die sich auflöst), reich an Proteinen, die gären
- Zervix- und Vaginalsekrete (Schleim, Auswurf) mit eigenem pH-Wert und Geruch
- Bakterien aus der Vaginalflora (Laktobazillen und andere), die Blut lieben und sich davon ernähren
- Tote Zellen der Vaginalwand, die ständig erneuert werden
Bei Kontakt mit Luft und Körperwärme beginnt dieser Cocktail zu gären. Bakterien vermehren sich. Eisen oxidiert. Proteine werden abgebaut. Die Folge: ein Geruch, der stärker ist als bei einer einfachen Blutung.
💡 Der pH-Wert spielt eine Schlüsselrolle : Ihre Vagina hat normalerweise einen sauren pH-Wert (3,8–4,5), der das Bakterienwachstum begrenzt. Menstruationsblut hat einen neutralen pH-Wert (7,4), der Ihre Vagina vorübergehend alkalisiert und das Wachstum bestimmter geruchsverursachender Bakterien fördert.
Verschiedene Periodengerüche und ihre Bedeutung
Nicht alle Gerüche sind gleich. Manche sind normal, andere signalisieren ein Problem, das behandelt werden muss. Der komplette Leitfaden zum Entschlüsseln der Geruchssignale.
1. Metallischer Geruch (wie Münzen)
Warum: Blut enthält Eisen. Wenn Eisen mit Luft in Kontakt kommt, oxidiert es und erzeugt den charakteristischen metallischen Geruch. Es ist genau das gleiche Phänomen wie beim Berühren einer Münze oder bei Nasenbluten.
Wenn es stärker ausgeprägt ist: Zu Beginn und am Ende der Periode, wenn die Blutung schwach ist und es länger dauert, bis das Blut herauskommt. „Altes“ Blut riecht stärker als frisches Blut.
✅ Keine Aktion erforderlich : Dieser Geruch verschwindet am Ende Ihrer Periode von selbst.
2. Leicht saurer oder moschusartiger Geruch
Warum: Ihre gesunde Vagina enthält Laktobazillen (gute Bakterien), die Milchsäure produzieren. Diese natürliche Säure verleiht ihr einen leicht säuerlichen Geruch, der manchmal mit Joghurt oder Sauerteig verglichen wird. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Ihre Vaginalflora richtig funktioniert.
Normale Variationen: Der Geruch kann je nach Zyklusphase, Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und körperlicher Aktivität stärker oder schwächer ausgeprägt sein.
✅ Zeichen guter Gesundheit : Dieser Geruch beweist, dass Ihr vaginaler pH-Wert ausgeglichen ist.
3. Geruch nach faulem Fisch (stark und anhaltend)
Warum: Dies ist das typische Zeichen einer bakteriellen Vaginose (BV), der häufigsten Vaginalinfektion. Sie tritt auf, wenn schädliche Bakterien (insbesondere Anaerobier) Gardnerella vaginalis) verdrängen die guten (Laktobazillen). Diese Bakterien produzieren flüchtige Aminosäuren, die nach verdorbenem Fisch riechen.
Verschlimmert durch: Geschlechtsverkehr (Sperma alkalisiert die Vagina), Menstruation (Blut erhöht den pH-Wert), Spülungen, Stress und bestimmte Antibiotika.
Verbundene Symptome: Grauer oder weißlicher Ausfluss, manchmal reichlich, Feuchtigkeitsgefühl, leichter Juckreiz (nicht systematisch).
⚠️ Konsultieren Eine Vaginose lässt sich leicht mit Antibiotika (Metronidazol oder Clindamycin) in Tablettenform oder als Vaginalgel behandeln. Unbehandelt kann sie das Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten erhöhen und zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen.
4. Verrottender Geruch (extrem stark)
Warum: Ein in der Vagina verbleibender Tampon wird zum Nährboden für Bakterien. Das Blut stagniert, gärt und zersetzt sich, was einen unerträglichen, fauligen Geruch erzeugt. Dies passiert häufiger, als Sie vielleicht denken, insbesondere am Ende Ihrer Periode oder nach Geschlechtsverkehr, bei dem der Tampon tief in die Vagina eingedrungen ist.
Verbundene Symptome: Übelriechender gelbgrüner Ausfluss, Fieber, Beckenschmerzen, allgemeines Unwohlsein.
🚨 Sofortmaßnahmen : Wenn Sie den Faden spüren, entfernen Sie ihn selbst. Andernfalls suchen Sie einen Arzt auf oder gehen Sie in die Notaufnahme. Ein Tampon, der lange nicht getragen wird, kann ein toxisches Schocksyndrom auslösen (selten, aber schwerwiegend).
5. Ammoniak- oder Bleichmittelgeruch
Warum: Kann auf Dehydration (konzentrierter Urin, der an Ihrer Vulva herunterläuft), Trichomoniasis (sexuell übertragbare Krankheit durch einen Parasiten) oder manchmal auf eine einfache chemische Reaktion mit Ihrem Waschmittel oder Duschgel hinweisen.
Symptome im Zusammenhang mit Trichomoniasis: Schaumiger gelb-grünlicher Ausfluss, starker Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
⚠️ Aktion : Trinken Sie mehr Wasser. Wenn der Geruch länger als 2-3 Tage anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, suchen Sie einen Arzt auf, um eine STI auszuschließen.
6. Süßer oder hefiger Geruch
Warum: Ein süßer Geruch kann für manche Frauen normal sein, insbesondere wenn sie viel Obst essen. In Kombination mit Juckreiz kann er jedoch auf eine vaginale Hefeinfektion (eine Hefeinfektion) hinweisen. Candida).
Symptome im Zusammenhang mit Mykose: Dicker, weißer Ausfluss (Aussehen wie geronnene Milch), starker Juckreiz, Rötung, Brennen, kein starker Geruch (im Gegensatz zu Vaginose).
⚠️ Aktion : Wenn Sie zum ersten Mal eine Hefe-Infektion haben, suchen Sie einen Arzt auf, um die Diagnose zu bestätigen. Bei wiederkehrenden Infektionen stehen rezeptfreie Behandlungen zur Verfügung (z. B. antimykotische Zäpfchen).
Geruchsintensiver Ausfluss vor und nach der Periode: Was ist los?
Möglicherweise ist Ihnen aufgefallen, dass der Geruch nicht nur an Tagen mit starker Periode auftritt. Auch Ausfluss vor und nach der Menstruation kann stärker riechen. Dies hängt mit hormonellen Schwankungen und dem vaginalen pH-Wert zusammen, der je nach Zyklusphase variiert.
Brauner, übelriechender Ausfluss nach der Menstruation
Brauner Ausfluss ist oxidiertes Blut, dessen Ausfluss länger gedauert hat. Es handelt sich um „End-of-Line“-Blut, das schon seit mehreren Tagen vorhanden ist. Es ist normal, dass es stärker riecht als zu Beginn der Periode. Solange der Geruch im metallisch-sauren Bereich bleibt und innerhalb weniger Tage verschwindet, besteht kein Grund zur Sorge.
Rote Flagge: Stinkender brauner Ausfluss (fischig), der eine Woche nach dem Ende Ihrer Periode anhält + Juckreiz = mögliche Vaginose, die behandelt werden muss.
Warum es mit einigen Schutzmaßnahmen stärker riecht
Nicht jeder Menstruationsschutz ist gleich, wenn es um Geruch geht. Die Art des Schutzes beeinflusst direkt die Intensität des Geruchs, den Sie wahrnehmen.

Damenbinden (Einweg oder waschbar)
Warum es stärker riecht: Das Blut bleibt mit der Luft in Kontakt und mazeriert im Schutz. Bakterien lieben diese warme, feuchte Umgebung und vermehren sich schnell, wodurch weitere Gerüche entstehen.
Verschlimmert durch: Chemikalien in Einwegbinden (Parfüms, Bleichmittel), die mit Blut reagieren und unangenehme künstliche Gerüche erzeugen.
Lösung: Wechseln Sie die Binden höchstens alle 4 Stunden, auch bei schwacher Blutung. Wählen Sie Binden aus Bio-Baumwolle oder waschbare Binden ohne Chemikalien.
Tampons und Menstruationstassen
Warum es weniger riecht: Das Blut bleibt in der Vagina, daher bedeutet weniger Kontakt mit Luft weniger Oxidation und weniger wahrnehmbaren Geruch. Den Geruch nimmt man nur beim Herausziehen wirklich wahr.
Achtung: Wenn der Tampon beim Entfernen sehr stark (fischig, faulig) riecht, handelt es sich wahrscheinlich um eine bakterielle Vaginose. Der Tampon verursacht die Infektion nicht, er gibt lediglich den bereits vorhandenen Geruch frei.
Lösung: Wechseln Sie maximal alle 6–8 Stunden (niemals länger als 8 Stunden, um ein toxisches Schocksyndrom zu vermeiden). Leeren Sie die Tasse je nach Durchfluss alle 8–12 Stunden.
Mestruationshöschen
Bester Kompromiss: Dank ihrer technischen Materialien (Bio-Baumwolle, Bambus) ermöglichen sie dem Intimbereich eine bessere Atmung als Einwegbinden. Weniger Mazeration = weniger Bakterienwachstum = weniger Geruch.
Bonus: Keine Chemikalien, die Gerüche verstärken oder Ihre Vulva reizen könnten.
Lösung: Je nach Blutfluss alle 8–12 Stunden wechseln. Vor dem Waschen mit kaltem Wasser ausspülen, um zu verhindern, dass sich der Geruch im Stoff festsetzt.
Schützen Sie sich ohne Sorgen
Egal, ob Sie während Ihrer Periode unangenehme Gerüche haben oder nicht, unsere Menstruationshöschen bieten Ihnen bis zu 12 Stunden Schutz, sind atmungsaktiver als Wegwerfwindeln und begrenzen dank ihrer technischen Stoffe auf natürliche Weise die Geruchsbildung.
Bakterielle Vaginose: Die stille Infektion hinter den Gerüchen
Wenn Ihre Periode nach verfaultem Fisch riecht, besteht die Möglichkeit, dass Sie an bakterieller Vaginose (BV) leiden. Es handelt sich um die häufigste Scheideninfektion bei Frauen im gebärfähigen Alter, doch 80 % der betroffenen Frauen wissen nicht einmal davon.
Vaginose-Figuren
- 30% der Frauen irgendwann eine Vaginose haben
- 80 % sind asymptomatisch (keine sichtbaren Symptome haben)
- 50 % Rezidivrate innerhalb von 12 Monaten nach der Behandlung
- 3x häufiger bei sexuell aktiven Frauen
- Erhöhtes Risiko STIs (HIV, Herpes, Chlamydien) ohne Behandlung
Wie es wächst
In Ihrer Vagina herrscht von Natur aus ein empfindliches Bakteriengleichgewicht. Die „guten“ Bakterien (Laktobazillen) produzieren Milchsäure, die einen sauren pH-Wert (3,8–4,5) aufrechterhält, der schädlichen Bakterien feindlich gegenübersteht. Eine Vaginose tritt auf, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist.
Faktoren, die die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht bringen
- Regeln : Menstruationsblut (pH 7,4) alkalisiert die Vagina und verdünnt die schützenden Laktobazillen. Aus diesem Grund entwickeln viele Frauen direkt nach ihrer Periode eine Vaginose.
- Les rapports sexuels non protégés : Sperma hat einen alkalischen pH-Wert (7,2–8), der die vaginale Säure für mehrere Stunden neutralisiert.
- Vaginale Spülung : Zerstört gute Bakterien. Tun Sie das niemals.
- Antibiotika : Tötet alles ab, gute und schlechte Bakterien.
- Chronischer Stress : Schwächt das Immunsystem und stört den Hormonhaushalt.
- Tabak : Reduziert schützende Laktobazillen.
- Die Spirale : Kann bei manchen Frauen eine Vaginose fördern.
Die Behandlung
Die gute Nachricht: Vaginose lässt sich leicht mit Antibiotika behandeln. Die schlechte Nachricht: Sie neigt dazu, wieder aufzutreten.
⚠️ Häufige Rückfälle
Etwa 50 % der Frauen erleiden innerhalb eines Jahres einen Rückfall. Um das Risiko einer erneuten Erkrankung zu verringern, sollten Sie vaginale Probiotika (Laktobazillen) einnehmen, Scheidenspülungen vermeiden, Kondome verwenden, häufige Partnerwechsel einschränken und nicht rauchen.
So reduzieren Sie Periodengeruch (ohne sich zu verletzen)
Keine Frau mag starken Geruch während der Periode. Aber Vorsicht: Manche „Lösungen“ schaden mehr als sie nützen. Ein Leitfaden mit bewährten Methoden, die wirklich funktionieren.

✅ Was wirklich funktioniert
Ändern Sie Ihren Schutz regelmäßig : Alle 4 Stunden bei Binden, 6–8 Stunden bei Tampons, 8–12 Stunden bei Menstruationshöschen. Stehendes Blut = Bakterienvermehrung = explodierende Gerüche.
Waschen Sie Ihre Vulva (nicht Ihre Vagina) : 1-2x/Tag mit lauwarmem Wasser oder einer milden, unparfümierten Seife (pH-neutral oder leicht sauer). Nur die Außenseite (Vulva, große Schamlippen) reinigen. Niemals die Innenseite.
Nach dem Duschen gut abtrocknen : Sanft mit einem sauberen Handtuch abtupfen. Feuchtigkeit = ein beliebter Spielplatz für Bakterien.
Portez des sous-vetements en coton : Baumwolle ist atmungsaktiv. Synthetische Materialien (Polyester, Nylon) erzeugen Kondensation und fördern die Mazeration.
Vermeiden Sie zu enge Kleidung : Röhrenjeans oder ultraenge Leggings drücken den Bereich zusammen und verhindern die Luftzirkulation.
Wählen Sie chemiefreien Schutz : Bio-Baumwolle für Binden und Tampons, technische Stoffe für Menstruationsslips. Duftstoffe und Bleichmittel in Einweg-Schutzkleidung können reizen und Gerüche verschlimmern.
Trinken Sie ausreichend : Wasser verdünnt Ihren Urin und reduziert Ammoniakgerüche, die sich mit Menstruationsgeruch vermischen können.
❌ Was mehr schadet als nützt
Vaginale Spülung : Absolute Katastrophe. Sie zerstören die schützende Vaginalflora, erhöhen das Infektionsrisiko und verschlimmern auf Dauer den Geruch. Die Vagina ist selbstreinigend.
Intimdeodorants : Giftiges Marketing. Diese Produkte reizen die empfindliche Haut Ihrer Vulva, stören den pH-Wert und können Brennen verursachen. Sie überdecken den Geruch, ohne die Ursache zu behandeln.
Duftende Intimtücher : Dasselbe Problem. Synthetische Duftstoffe und Alkohol reizen und bringen den Körper aus dem Gleichgewicht.
Duftender Schutz : Parfüm überdeckt lediglich den natürlichen Geruch und kann einen noch unangenehmeren Cocktail ergeben.
Tragen eines Tampons „vorsorglich“ außerhalb der Menstruation : Der Tampon absorbiert alle Ihre guten Schutzbakterien, trocknet die Vagina aus und fördert Infektionen.
Ganzkörper-Haarentfernung : Schamhaar hat eine schützende Funktion. Eine vollständige Rasur erhöht das Risiko von Reizungen, Mikroschnitten und Infektionen.
🌸 Best Practices zur Aufrechterhaltung der Intimhygiene →
Missverständnisse über Periodengeruch
Das Internet ist voller Mythen über Intimgerüche. Wir trennen Wahrheit von Fiktion.
💭 „Jeder kann meine Periode riechen“
FALSCH
Sofern Sie nicht an einer schweren, unbehandelten Infektion leiden, bleibt der Menstruationsgeruch für andere unsichtbar. Sie riechen ihn, weil Sie sich in der Nähe Ihres Körpers befinden, überempfindlich auf Ihren eigenen Geruch reagieren und darauf konditioniert sind, sich zu schämen. Studien zeigen, dass selbst Intimpartner Menstruationsgeruch in der Regel nicht wahrnehmen.
💭 „Die Ernährung verändert den Geruch Ihrer Periode radikal“
Eher falsch
Anders als Schweiß (Knoblauch, Zwiebeln oder Alkohol können den Körpergeruch tatsächlich verändern) hat die Ernährung nur einen sehr begrenzten Einfluss auf Vaginal- und Menstruationsgeruch. Einige Lebensmittel wie Spargel können den Geruch des über die Vulva fließenden Urins leicht verändern, aber das war es auch schon. Der Mythos, dass Ananasessen die Vagina süßer macht? Reines Marketing ohne wissenschaftliche Grundlage.
💭 „Wenn es stinkt, liegt es daran, dass ich mich nicht genug wasche.“
FALSCH
Ein starker Geruch ist selten auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Fast immer liegt ein Ungleichgewicht der Vaginalflora (Vaginose) oder eine Infektion vor. Im Gegenteil: Übermäßige Hygiene (Scheidenspülungen, häufiges Waschen mit scharfen Seifen) zerstört die guten Bakterien und verschlimmert das Problem.
💭 „Eine gesunde Vagina sollte nicht riechen“
VÖLLIG FALSCH
Alle Organe riechen. Die Vagina sollte nicht nach Rosen oder gar nichts riechen. Ein leicht säuerlicher, moschusartiger oder metallischer Geruch (während der Menstruation) ist völlig normal und ein Zeichen guter Gesundheit. Dieser toxische Mythos schadet dem Selbstwertgefühl von Frauen.
💭 „Vaginose ist eine STI“
FALSCH
Bakterielle Vaginose ist KEINE sexuell übertragbare Infektion. Es handelt sich um ein Ungleichgewicht der Vaginalflora. Sie tritt häufiger bei sexuell aktiven Frauen auf, kann aber bei jedem auftreten, auch bei Jungfrauen oder Frauen nach der Menopause.
Übersichtstabelle: Wann Sie sich Sorgen machen sollten (oder nicht)
Damit Sie sich leicht zurechtfinden, finden Sie hier eine Tabelle, die alles zusammenfasst.
Die 3 Warnsignale, die eine schnelle Beratung erfordern
- Geruch von verfaultem Fisch die anhält + gräulicher Ausfluss = bakterielle Vaginose
- Unerträglicher Geruch der Fäulnis = Tampon oder Fremdkörper vergessen
- Starker Geruch + Fieber + Schmerzen = Potenziell schwere Infektion
Hören Sie auf, sich wegen normaler Funktionen schuldig zu fühlen
Menstruationsblut hat einen Geruch. Punkt. Es ist eine Mischung aus Blut, Gebärmutterschleimhaut, Sekreten und Bakterien, die an der Luft und unter Schutzkleidung natürlich einen metallischen oder leicht säuerlichen Geruch entwickelt. In 80 % der Fälle ist dieser Geruch völlig normal und für andere nicht wahrnehmbar. Problematisch wird der Geruch, wenn er an verfaulten Fisch (bakterielle Vaginose), Fäulnis (vergessener Tampon) erinnert oder von anderen Symptomen (Juckreiz, anormaler Ausfluss, Fieber) begleitet wird. Diese Situationen lassen sich leicht mit Antibiotika oder der Entfernung von Fremdkörpern behandeln.
Um Gerüche zu vermeiden, wechseln Sie Ihren Schutz regelmäßig, wählen Sie Baumwolle und atmungsaktive Materialien, waschen Sie Ihre Vulva (nicht Ihre Vagina) mit einer milden Seife und spenden Sie Feuchtigkeit. Und vor allem: Verwenden Sie niemals Vaginalduschen, Intimdeodorants oder parfümierte Produkte, die Ihre Schutzflora zerstören. Ihr Körper funktioniert normal. Der Geruch Ihrer Periode ist kein Makel, den man verstecken muss; er ist ein Gesundheitsindikator, den Sie beobachten sollten, ohne sich davon besessen zu machen.
Quellen und wissenschaftliche Referenzen
Dieser Artikel basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Studien und überprüften medizinischen Daten zur vaginalen und Menstruationsgesundheit.
Bakterielle Vaginose und vaginaler pH-Wert
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Vaginaler Geruch und Wahrnehmung
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Medizinischer Warnhinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei ungewöhnlichen Symptomen, anhaltendem Geruch oder Schmerzen wenden Sie sich an einen Gynäkologen, eine Hebamme oder einen Allgemeinmediziner.